Einleitung
Raclette ist weniger Rezept als Ritual: Alle sitzen nah beieinander, es zischt und duftet, jeder baut sein Lieblingspfännchen und trotzdem landet stets etwas Neues auf dem Teller. Die sechs Ideen hier sind so konzipiert, dass sie sich auf einer einzigen Einkaufsliste bündeln, am Tisch logisch kombinieren und die wichtigsten Spielarten abdecken – von klassisch-käsig bis mediterran, von Tex-Mex-Würze bis zur süßen Finalrunde. Zu jeder Idee gibt es grobe Nährwerte, eine kompakte Zutatenliste und ausführliche Schritte mit Hinweisen zu Hitze, Timing und Textur. Entscheidender Grundsatz: Zutaten vor dem Garen klein und gleichmäßig schneiden, Pfännchen nie überfüllen und Käse dünn schichten statt dick auflegen. So werden Kanten knusprig, Gemüse gart gleichmäßig und die Oberfläche bräunt statt zu „schmelzen“ ohne Farbe. Praktisch: 200–250 g Käse pro Person reichen meist völlig, je nach Beilagen. Als Grundstock passen Pellkartoffeln, Cornichons, Silberzwiebeln, Pfeffer aus der Mühle und ein paar frische Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie. Wer das Oberdeck nutzt (Grillplatte), röstet dort Pilze, Zwiebeln und Fleisch vor und lässt sie erst im Pfännchen mit Käse zusammenkommen – so bleibt alles saftig und bekommt Röstaroma.Idee 1: Klassik & Alpen-Style – Kartoffel, Raclettekäse, Speck & Essiggürkchen
Energie
≈ 380 kcal
Eiweiß
≈ 17 g
Fett
≈ 22 g
Kohlenhydrate
≈ 25 g
Ballaststoffe
≈ 3 g
Zutaten (für 4–6 Pfännchen)
- 250 g festkochende Kartoffeln, als Pellkartoffeln vorgegart, in Scheiben
- 200 g Raclettekäse, dünn geschnitten
- 60 g Speckwürfel (oder vegane Räucherwürfel)
- 8–10 Cornichons, in Scheiben
- Silberzwiebeln, Pfeffer, Schnittlauch
Zubereitung
- Speckwürfel auf der Grillplatte knusprig auslassen. Das Fett abtropfen lassen – es liefert später Aroma, ohne das Pfännchen fettig zu machen.
- Pfännchen dünn mit Kartoffelscheiben auslegen, ein paar Cornichons und Silberzwiebeln verteilen. So entsteht eine saftige Basis, die beim Überbacken nicht austrocknet.
- Raclettekäse in einer dünnen Schicht auflegen, Pfeffer darüber. Dünne Schichten schmelzen schneller und bräunen gleichmäßiger.
- Unter die Heizspirale schieben, bis der Käse blubbert und am Rand gold wird. Mit Speck und Schnittlauch toppen und sofort servieren – salzig, würzig, mit feiner Säure.
Idee 2: Mediterran – Zucchini, Aubergine, Tomate, Oliven & Mozzarella
Energie
≈ 320 kcal
Eiweiß
≈ 15 g
Fett
≈ 18 g
Kohlenhydrate
≈ 20 g
Ballaststoffe
≈ 4 g
Zutaten (für 4–6 Pfännchen)
- 1 kleine Zucchini & 1/2 Aubergine, in dünnen Scheiben
- 8–10 Cherrytomaten, halbiert
- 8–10 schwarze Oliven, in Ringen
- 150 g Mozzarella oder milder Raclettekäse
- 1 TL Pesto, Basilikumblätter
- Olivenöl, Salz, Pfeffer
Zubereitungsschritte
- Zucchini- und Auberginenscheiben auf der Grillplatte mit etwas Öl 1–2 Minuten pro Seite vorrösten. Das nimmt Feuchtigkeit und bringt Röstaromen – wichtig, damit das Pfännchen nicht wässrig wird.
- Pfännchen mit Zucchini, Aubergine, Tomaten und Oliven belegen. Einen Klecks Pesto mittig setzen; so verteilt sich das Aroma später mit dem schmelzenden Käse.
- Mit dünnen Käsescheiben bedecken, salzen und pfeffern. Unter die Heizspirale schieben, bis der Käse Fäden zieht und an den Rändern bräunt.
- Mit Basilikum toppen und zügig servieren. Die Kombi ist mild, kräuterig und erinnert an sommerliches Antipasti – ideal mit knusprigem Baguette.
Idee 3: Tex-Mex – Mais, Bohnen, Jalapeños, Rinderhack & Cheddar
Energie
≈ 420 kcal
Eiweiß
≈ 24 g
Fett
≈ 22 g
Kohlenhydrate
≈ 28 g
Ballaststoffe
≈ 6 g
Zutaten (für 6–8 Pfännchen)
- 200 g Rinderhack oder veganes Hack
- 1 TL Paprika edelsüß, 1/2 TL Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer
- 1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
- 120 g Mais (Dose, abgetropft)
- 120 g schwarze Bohnen (abgetropft)
- 1–2 Jalapeños in Ringen
- 150–180 g Cheddar, grob gerieben
- Optional: Nacho-Chips, Sauerrahm, Koriander
Zubereitung
- Hack auf der Grillplatte krümelig und kräftig bräunen, Zwiebel und Gewürze zufügen und kurz mitrösten. Gut würzen – der Käse mildert später die Schärfe.
- Pfännchen mit wenigen Nacho-Chips auslegen (optional), darauf Mais, Bohnen und etwas Hack verteilen. Die Chips geben Crunch und saugen Saft auf.
- Mit Jalapeño-Ringen belegen und Cheddar darüber streuen. Unter die Heizspirale schieben, bis der Käse gold wird und die Ränder bräunen.
- Mit einem Klecks Sauerrahm und Koriander servieren. Süße, Schärfe und Röstaromen sorgen für ein echtes Party-Pfännchen.
Idee 4: Surf & Turf – Rinderstreifen, Garnelen, Knoblauchbutter & Zwiebel
Energie
≈ 450 kcal
Eiweiß
≈ 35 g
Fett
≈ 24 g
Kohlenhydrate
≈ 10 g
Ballaststoffe
≈ 1 g
Zutaten (für 4–6 Pfännchen)
- 150 g Rinderhüfte, in feinen Streifen
- 150 g Garnelen (geschält, entdarmt)
- 1 kleine rote Zwiebel, in feinen Spalten
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 30 g weiche Butter, 1 TL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Petersilie
- 120–150 g mild-würziger Käse (z. B. Appenzeller)
Zubereitungsschritte
- Butter mit Knoblauch, Zitronensaft und Petersilie verrühren. Auf der Grillplatte Rind kurz sehr heiß anrösten, nur salzen – es gart im Pfännchen nach und bleibt so saftig.
- Garnelen 30–40 Sekunden pro Seite angrillen. Nicht durchgaren: Im Pfännchen sollen sie gerade eben glasig fertig werden.
- Pfännchen mit Zwiebelspalten auslegen, Rind und Garnelen darauf verteilen und etwas Knoblauchbutter tupfen. Käse dünn darüber legen, pfeffern.
- Unter die Heizspirale schieben, bis Käse schmilzt und die Oberfläche leicht bräunt. Sofort servieren – buttrig, würzig, mit zartem Biss.
Idee 5: Kürbis & Pilze – Hokkaido, Champignons, Salbei & Bergkäse
Energie
≈ 360 kcal
Eiweiß
≈ 18 g
Fett
≈ 18 g
Kohlenhydrate
≈ 28 g
Ballaststoffe
≈ 5 g
Zutaten (für 4–6 Pfännchen)
- 200 g Hokkaido in Miniwürfeln
- 150 g Champignons, in Scheiben
- 8–10 Salbeiblätter
- Olivenöl, Salz, Pfeffer
- 150–180 g Bergkäse, dünn geschnitten
- Optional: ein Spritzer Sahne für extra Cremigkeit
Zubereitung
- Kürbiswürfel auf der Grillplatte mit wenig Öl rundum anrösten, bis die Kanten bräunen und der Kern knapp weich ist. So behalten die Würfel Form und Süße.
- Pilze heiß und kurz braten, bis sie Farbe nehmen; leicht salzen. Überschüssige Feuchtigkeit verdampft, damit im Pfännchen nichts wässert.
- Pfännchen mit Kürbis und Pilzen füllen, Salbeiblätter zerrupfen und darüber verteilen. Wer es cremiger mag, tupft 1 TL Sahne hinzu.
- Käse auflegen und gratinieren, bis die Oberfläche gold ist. Pfeffern und sofort servieren – erdig, nussig, sehr aromatisch.
Idee 6: Süß zum Schluss – Apfel, Zimt, Walnuss, Karamell & Mascarpone
Energie
≈ 390 kcal
Eiweiß
≈ 8 g
Fett
≈ 22 g
Kohlenhydrate
≈ 38 g
Ballaststoffe
≈ 3 g
Zutaten (für 4–6 Pfännchen)
- 2 Äpfel, in feinen Spalten
- 1 TL Zitronensaft
- 1 EL Zucker, 1/2 TL Zimt
- 40 g Walnüsse, grob gehackt
- 4–6 TL Karamellsauce
- 100 g Mascarpone oder Vanillequark
- Butter für die Pfännchen
Zubereitungsschritte
- Äpfel mit Zitronensaft, Zucker und Zimt mischen. Die dünnen Spalten garen fix und fallen im Pfännchen nicht auseinander.
- Pfännchen mit wenig Butter auspinseln, Apfelspalten fächerförmig hineinlegen und Walnüsse darüber streuen. Ein Klecks Karamell sorgt später für Glanz und Bindung.
- Gratinieren, bis die Ränder karamellisieren und die Oberfläche blubbert. Kurz abkühlen lassen, dann mit einem halben Löffel Mascarpone krönen – warm-kalt-Kontrast und weiche Säure runden die Süße ab.
- Wer mag, mit einer Prise Zimt bestäuben. Das Dessert-Pfännchen ist simpel, duftet aber nach Feiertag.














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